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KDE 4: ein neuer Anbruch für den Linux Desktop? PDF Drucken E-Mail
Donnerstag, den 17. Januar 2008 um 20:29 Uhr

KDE 4Ein neues visuelles Interface, inklusive neuen Themes, Sounds und Effekten, sowie einem neuen Dateimanager, einer höheren Geschwindigkeit und diversen Verbesserungen im Multimedia, das neue KDE 4 ist ein wichtiger Meilenstein für den Linux Desktop.

Während viele Features aus KDE 4 für den Endanwender sichtbar sein werden, wurde ein großer Teil der Arbeit unsichtbar im Hintergrund geleistet. So werden Entwickler von neuen Frameworks, inklusive Phonon für Multimedia, Plasma für die Desktop- und Panel-Schnittstelle und Strigi für die Suche profitieren.

Die Summe an totalen Verbesserungen in KDE 4 ist so groß und überwältigend, das es helfen könnte die eigene Position gegenüber dem Erzrivalen unter den Linux Desktops GNOME und sogar Microsoft Windows erheblich zu stärken.

"KDE hat in meinen Augen etwas sehr gutes vollbracht, man hat ein Fundament geschaffen, das sehr stark und sehr flexibel ist," sagte Lars Knoll, Vize-Präsident für die Entwicklung bei Trolltech. "Sie haben versucht KDE 4 von Grund auf neu zu bauen und ich bin überzeugt davon, das wir die positiven Effekte dieses Vorgehens in einem oder zwei Jahren sehen werden."

Eines der wesentlichen Elemente von KDE ist Trolltechs plattformübergreifendes Framework Qt, das ebenfalls in der Version 4 vor einigen Monaten erschienen ist. In KDE 4 hat man das zum Anlass genommen von Qt 3.x auf das neue Qt 4.x umzusteigen. Die Unterschiede zwischen diesen beiden Versionen sind sehr umfangreich.

Trolltechs Vize-Präsident Knoll ist auch sehr aktiv in der KDE Community und dort sehr gut bekannt als Architekt der KDE HTML Rendering Engine, KHTML. Aus Knolls Sicht, liefert Qt 4 viele neue und fortschrittliche Features auf die KDE zurückgreifen kann.

Unter diesen Verbesserungen in Qt 4 ist die höhere Qualität der API und eine bessere Performance, so dass KDE signifikant schneller ist als KDE 3.

Die Unterstützung für Grafiken wird ebenfalls durch Qt 4 verbessert, da der Komponentenzugriff und die Internationalisierung ausgereifter sind. Knoll betonte das die Internationalisierung für KDE sehr wichtig ist, weil KDE in mehr als 40 verschiedene Sprachen aus allen Ecken der Welt übersetzt wird.

"Insgesamt würde ich sagen das Qt 4 eine viel bessere Grundlage für eine Desktopumgebung ist als es Qt 3 jemals sein könnte," sagte Knoll.

Holger Dyroff, Vize-Präsident und Produktmanager von SUSE LINUX Produkten für Novell, sieht die verbessere Benutzerfreundlichkeit in vielen KDE Anwendungen, so wie im Dateimanager und PDF-Reader als wichtigen Aspekt für die Nutzer.

"Während KDE sich weiterentwickelte nahmen wir die Kombination des neuen PIM Layer und der semantischen Suchfunktionen im Desktop vorweg um mehr Innovation in unseren Linux Desktop zu bringen," sagte Dyroff.

Obwohl KDE der erste Linux Desktop war, wurde es in letzter Zeit nicht mehr so oft in kommerziellen Distributionen verwendet, wie der Rivale GNOME. Sowohl der Red Hat Enterprise Linux Desktop als auch Novells SUSE Linux Enterprise Desktop (SLED) nutzen standardmäßig den GNOME Linux Desktop.

"KDE ist eine Option für die SLED Veröffentlichungen, aber es gibt keine Standardauswahl in openSUSE, wo wir GNOME, KDE und andere Desktopumgebungen, wie XFCE anbieten," fügte Dyroff hinzu.

Ähnlich, wie Novells openSUSE bietet auch Red Hat's Fedora KDE optional an, so wie auch Ubuntu, wo die KDE Version Kubuntu genannt wird.

"KDE 4 ist ein wichtiges Feature in der Linux-Landschaft im Jahr 2008 und obwohl KDE 4.0 noch nicht brauchbar für den produktiven Einsatz im Enterprise Segment ist, ist man bei Novell der Meinung das KDE 4 viele Innovationen nach sich ziehen wird, die die zukünftigen Versionen von SLED verbessern werden," sagte Dyroff. "Wir werden die aktuellste stabile Version in all unseren Produkten einbinden und es unseren Kunden zur Verfügung stellen. Dennoch wird GNOME weiterhin der Standard in den SUSE Linux Enterprise Produkten bleiben, da die Kundschaft und Industrie auf den Support weiter angewiesen sind."

Trolltechs Knoll vermerkte das KDE in der Tat eine schwächere Verbreitung in kommerziellen Distributionen hat und in den USA nicht so bekannt ist wie GNOME, in Europa und Südamerika ist KDE aber wesentlich besser repräsentiert. Knoll fügte hinzu das aktuelle Umfragen gezeigt haben, das 71 Prozent der openSUSE Nutzer KDE verwenden und nur 21 Prozent auf GNOME zurückgreifen. Außerdem basiert Mandriva Linux hauptsächlich auf KDE.

"Deshalb bin ich nicht der Ansicht das KDE vom Markt weniger angenommen wird," sagte Knoll. "Es ist womöglich besonders in den USA nicht so sehr in den Köpfen der Anwender verbreitet, wie das andernorts der Fall ist."

Aber es geht weniger um den Kampf zwischen GNOME und KDE, sagte Knoll. Er argumentierte das die beiden Desktopumgebungen dazu beigetragen haben, Linux einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Knoll meinte man könne KDE Anwendungen auf GNOME laufen lassen und vice versa, so dass sich diese beiden Desktopumgebungen nicht von vornherein gegenseitig ausschließen.

"Es geht in Wirklichkeit darum, das die Linux/Open-Source Gemeinschaft mehr auf den Konkurrenzkampf mit anderen proprietären Betriebssystemen schauen sollte," argumentierte Knoll. "Windows und Mac OS X teilen sich über 98 Prozent des Marktes, warum sollten KDE und GNOME um den kleinen übriggebliebenen Anteil konkurrieren, anstatt zu versuchen sich einen Teil des Kuchens, den gegenwärtig Microsoft und Apple besitzen, zu schnappen."

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