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Sun gibt eigene Entwicklerwerkzeuge zu Gunsten von NetBeans auf PDF Drucken E-Mail
Freitag, den 21. Dezember 2007 um 22:18 Uhr

NetBeansSun Microsystems Inc. plant die Entwicklung der eigenen Produkte mit dem Namen Sun Java Studio Enterprise und Sun Java Studio Creator einzustellen und rät den Nutzern auf die NetBeans IDE umzusteigen. Das ließ das Unternehmen an diesem Dienstag offiziell verlautbaren.

Migrationsprogramme wurden freigegeben um den Nutzer den Umstieg auf NetBeans zu erleichtern. Auf der Seite mit Migrationstipps von NetBeans für Java Studio Creator und Java Studio Enterprise 8.1 listet Sun einige Gründe für den Wechsel auf. Darunter das fortschrittliche Enterprise JavaBeans und den Webdienst Support in NetBeans, sowie die größere Backup-Funktionalität für Anwendungen, als auch die Eigenschaft alle Entwicklertools in eine einzige IDE packen zu können, sagte Sun.

Das Unternehmen wird seine eigenen Tools für eine bestimmte Zeit weiter unterstützen, um seinen Pflichten in bereits abgeschlossenen Verträgen nachzukommen, sagte Greg Sporar, NetBeans Befürworter bei Sun.

"Es handelt sich nicht um eine Sache bei der man einfach das Licht an einem bestimmten Tage abschalte," sagte Sporar. Die Einstellung der eigenen Entwicklerwerkzeuge wird durchgeführt, weil die Nutzer nach einem Werkzeug und Framework verlangen das verschiedene Funktionalitäten in sich vereint. NetBeans erfüllt diesen Zweck, setzte er weiter nach.

"NetBeans ist die entscheidende Komponente. Es ist die Grundlage für alle Entwicklerwerkzeuge von Sun," sagte Sporar.

Sun Java Studio Enterprise ist für Enterprise Anwendungsentwicklungen, während der Sun Java Studio Creator eine visuelle Umgebung für den Bau von Webanwendungen bereitstellt. Beim Start im Jahre 2004 wurde der Sun Java Studio Creator als Tool angepriesen um die Entwicklung mit Java noch weiter zu vereinfachen. Heute bekommen Entwickler diese Möglichkeiten auch unter NetBeans, sagte Sporar.

"Was wir stattdessen machen, ist diese Features, die die Entwicklung von Webanwendungen einfacher machen, aufzugreifen und sie einem größeren Publikum zur Verfügung zu stellen," sagte er.

Während Sun die beiden Tools gegen Entgeld verkaufte, stellte es diese kostenlos unter NetBeans bereit. Ein weiteres Tool, Sun Studio, das für die Entwicklung von nativen Applikationen in C, C++ und Fortran, konzipiert ist, wird bleiben, sagte Sporar.

Ein Analyst stimmte den Plänen von Sun zu.

"Es macht für Sun Sinn sich jetzt vollständig auf die NetBeans IDE zu konzentrieren, da die Entwicklungsumgebung immer noch mit Eclipse um Marktanteile konkurriert," sagte der Analyst Raven Zachary, Direktor für Open-Source Forschung bei der 451 Group. "Die Strategie sich auf spezialisierte Tools zu konzentrieren, insbesondere diese in Konkurrenz zu Open-Source Programmen zu vermarkten, war ein Fehler und wurde nun von Sun korrigiert."

NetBeans 6.0 ist die aktuellste Version der Open-Source IDE und ist vor zwei Wochen erschienen. Die Liste der neuen Features ist lang und umfangreich. So wird NetBeans 6.0 unter anderem mit JUnit 4 ausgeliefert und bietet die Möglichkeit über einen GUI-Designer, in kurzer Zeit grafische Oberflächen zu erstellen. NetBeans ist ein Rivale der Eclipse Plattform.

Version 6.0 unterstützt darüberhinaus auch die Programmierung mit den Programmiersprachen Ruby und JavaScript.

Entwickelt und veröffentlicht durch Sun und die NetBeans Gemeinde, stellt Version 6.0 auch Features für C, C++ und Ruby on Rails bereit. Was als Java IDE begann, wurde nun auf andere Sprachen erweitert.
"Es ist keine nur Java-Welt in der wir leben, und NetBeans ist wie ein großes Entwicklerzelt für viele Menschen," sagte Sporar.

"Nutzer möchten Werkzeuge die ihnen dabei helfen produktiv in anderen Sprachen zu arbeiten. Anstatt ihnen diese Funktionalität zur Verfügung zu stellen, möchten wir das die IDE ihnen diese Unterstützung gibt," sagte Sporar.

Zukünftige Versionen von NetBeans werden auch weitere Sprachen, wie PHP (Hypertext Preprocessor) und Groovy unterstützen. PHP wird voraussichtlich schon in NetBeans 6.1 unterstützt werden, das in der ersten Hälfte des Jahres 2008 erwartet wird.

Version 6.0 stellt auch einen verbesserten Codeeditor mit einer "intelligenteren" Codevervollständigung zur Verfügung, sowie weiteren Funktionalitäten, wie Occurrence Highlighting, In-place Umbenennung und einer verbesserten Navigation und Codeinspektion, sagte Sun. Unterstützt wird die Entwicklung mit der Java Platform Enterprise Edition 5.

Ein Next-Generation GUI-Designer, ehemals bekannt geworden unter dem Namen Matisse, ist ebenfalls inbegriffen, zusammen mit einem Swing Anwendungs-Framework und der Beans Binding Technologie, für Modifikationen von User Interface Controls um Anpassungen bei Veränderungen von Datenquellen automatisch vornehmen lassen zu können.

Andere Features beinhalten verbesserte Werkzeuge für den Bau von Webapplikationen, Webdiensten, mobilen Applikationen und der Erstellung von Unified Modeling Language (UML) Modellen.

Edit/Refactor/Debug Test/Deploy Funktionalitäten für die Ruby on Rails Entwicklung werden ebenfalls zur Verfügung gestellt. Eine neue Dateinavigation für C und C++ Entwickler wird bereitgestellt, zusammen mit einer verbesserten Debugger Integration, sagte Sun.

Frühere Technologien, die als sogenannte Add-on Packete verfügbar waren, wie das Visual Web Packet zum Bau von Webapplikationen und das Enterprise Packet für den Bau von SOA Applikationen, wurden in NetBeans integriert und über eine einzelne Installation ausgeliefert.

Während NetBeans ein schmaleres Profil als sein Rivale, die Eclipse Foundation hat, die eine Unterstützung von den Schwergewichten IBM und Oracle erfährt, steht Sun zu NetBeans und verweist auf die großen Wachstumsraten. Die NetBeans E-Mail Subscriber Liste ist beispielsweise von 124.139 Subscribern im Jahr 2004 auf 506.432 Subscriber im Jahr 2007 angewachsen, sagte Sun.

Viele Entwickler migrieren mit ihren Projekten von anderen Entwicklungsumgebungen, inklusive Eclipse, zu NetBeans, führte man bei Sun weiter aus.