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Microsoft zeigt schlankeren Kernel für Windows 7 PDF Drucken E-Mail
Dienstag, den 23. Oktober 2007 um 14:16 Uhr

Kernel-HybridBei Microsoft arbeiten zur Zeit über 200 Programmierer daran, den Windows Kernel für die nächste Version des Windows Betriebssystems schlanker zu gestalten, enthüllte ein Entwickler des Unternehmens in einer Präsentation letzte Woche an der Universität von Illinois.

"Viele Menschen denken bei Windows an ein wirklich großes, aufgeblasenes Betriebssystem. Ich muss zugeben, dass das wahrscheinlich eine realistische Beschreibung von Windows sein mag.", sagte Eric Traut, der einen ausgezeichneten Ruf als Ingenieur bei Microsoft besitzt. "Deshalb haben wir MinWin geschaffen. Es ist immer noch größer als ich es gerne hätte, aber wir haben einen guten Schritt nach vorne gemacht, indem wir alle unnötigen höheren Schichten entfernt haben um eine saubere architektonische Schicht zu erhalten."

Traut sprach über MinWin am vorletzten Sonntag auf eine IT-Konferenz, die von einem, von den Studenten geführten, Verband für Computertechnologie gesponsert wurde. Der Großteil der stundenlangen Präsentation handelte von einer Diskussion über Microsofts Anstrengungen zur Virtualisierung von Windows - Traut's Spezialgebiet.

Traut zeigte MinWin und sprach sichtlich stolz über den wesentlich schlankeren Microkernel, der wesentlich kleiner als der gegenwärtige Kern von Windows ist. Während Vista über 5000 Dateien für seinen 4 GB großen Kern verwendet, umfasst MinWin gerade einmal 100 Dateien und 25 MB.

MinWin ist so klein das es über kein grafisches Subsystem verfügt. Als Traut MinWin startete, zeigte es beispielsweise den Startbildschirm mit dem bekannten Windows Logo in ASCII-Zeichen. Eine bekannte Technik die vor Jahrzehnten aufgegeben wurde und heute oft nur noch von Künstlern und Spammern verwendet wird.

Der Microkernel wird nur intern verwendet und nicht vermarktet werden. Stattdessen wird er die Basis für alle kommenden Versionen von Windows bilden, inklusive der nächsten Generation mit dem Codenamen Windows 7. Microsoft hat so gut wie keine Informationen über dieses neue Betriebssystem herausgegeben und lediglich den Termin für die Veröffentlichung im Jahre 2010 publik gemacht.

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MinWin: Präsentation des Startbildschirms von WinMin. Aufgenommen auf der Konferenz an der Universität von Illinois.

"Wir werden [MinWin] verwenden um alle Produkte die auf Windows basieren zu bauen", sagte Traut. "Es ist nicht nur das OS, welches auf dem Laptop in diesem Raum läuft, es ist auch das OS das für Mediastationen, Server und kleine integrierte Geräte (embedded devices) verwendet wird."

Microsoft wurde in der Vergangenheit für die geringe Geschwindigkeit und enorme Größe von Windows Vista kritisiert, zwei Kritikpunkte die seit der Veröffentlichung von Vista anfang dieses Jahres auf dem System lasten. Mit der Reduzierung des gegenwärtigen Kernel auf ein absolutes Minimum, so wie bei Trauts MinWin, und anschließender Nutzung des Kernels als Codebasis für Windows 7, erhofft sich Microsoft die Fußspuren von Windows im Systemspeicher signifikant zu reduzieren und damit die Geschwindigkeit gleichzeitig drastisch zu verbessern.

Diese Entscheidung geschieht aus gutem Grunde sagte Michael Cherry, ein Analyst für strategische Entscheidungen bei Microsoft. "Es klingt wie das neue Hypervisor von dem Microsoft spricht", sagte Cherry. "Es sieht ganz danach aus das wir in Zukunft eine dünne Hypervisor Schicht laufen haben werden und darauf wird dann das eigentliche OS laufen. Deshalb ist alles was Microsoft tun kann um die erste Schicht so klein wie möglich zu gestalten gut."

Ein Hypervisor, auch Virtualisierungs-Manager genannt, ist eine Software, die es erlaubt multiple Betriebssysteme auf einem einzelnen Prozessor laufen zu lassen. Bekannte softwarebasierte Hypervisor sind Microsofts eigenes Virtual PC und VMware Inc.'s VMware Workstation. Microsoft spricht seit Jahren über Hypervisor und der Integration dieser Technologie in Windows.

"Das Problem bei Microsoft war immer schon die Balance zwischen einem großen und schnellen Betriebssystemkern und einem kleinen und stabilen Betriebssystemkern zu finden.", sagte Cherry. "Die Frage ist hier, ob Microsoft sich daran halten kann, nicht zuviele Dinge wieder in den Microkernel zu stecken?"

Das Video von Trauts stundenlanger Rede kann von der folgenden Adresse heruntergeladen oder auch direkt auf der Konferenz Webseite angesehen werden.

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